• Römerstadt Carnuntum
  • Luftaufnahme von den Ausgrabungen der Römerstadt Carnuntum, im Bild sieht man zum Beispiel die Römische Therme oder die villa urbana. Auch eine gepflasterte, römische Straße ist zu erkennen.
  • Römerturm Mautern in der Wachau
  • Heidentor © Niederösterreich Werbung / Andreas Hofer
  • Ausstellungsraum im Römermuseum Mautern in der Wachau
  • Mauerreste vom römischen Kleinkastell in Zeiselmauer am Donaulimes in Niederösterreich
  • Römerstadt Carnuntum

UNESCO-Weltkulturerbe Donaulimes

Römer an der Donau

Römer siedelten in der Zeit von Christi Geburt bis etwa 430 n. Chr. an der Donau. Schon damals war die Donau die wichtigste Verkehrsverbindung in Mitteleuropa. Als die Römer erkannten, dass sie ihr Imperium nicht bis an die Nord- und Ostsee ausdehnen konnten, bauten sie ihre Grenzverteidigung – den sogenannten Limes – an der Donau aus, unterwarfen das keltische Königreich Noricum und machten Österreich zur römischen Provinz. Nach den Militärlagern errichteten sie ganze Städte an der Donau und brachten viele ihrer Fertigkeiten mit. Die Römer waren Experten im Straßen- und Wohnbau, hatten eine hohe Badekultur und waren Wegbereiter der Weinkultur. Spuren und Erbe aus dieser Zeit sind entlang der niederösterreichischen Donauregion an vielen Orten zu erleben.

Der Limes - Flussgrenze des römischen Reiches

Der Limes zog über Jahrhunderte die Grenze zwischen dem Römischen Reich und den nicht von den Römern besetzten Stammesgebieten Germaniens und verlief von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer. Die Donau bildete die natürliche Nordgrenze des Imperium Romanum im Gebiet von Bayern, Österreich, der Slowakei, Ungarn und weiter flussabwärts. Trotz der natürlichen Flussbarriere wurde die Grenze militärisch stark befestigt, um die Grenze des Reiches zu sichern, aber auch, um einen geregelten Warentransfer sicherzustellen.

Den rund 360 Kilometer langen österreichischen Abschnitt des Donaulimes sicherten 4 Legionslager, 14 Hilfstruppenlager (Kastelle)und 20 bekannte Wachtürme (burgi). Die tatsächliche Zahl der Wachtürme lag vermutlich deutlich darüber. Die bekanntesten Legionslager im österreichischen Abschnitt waren Lauriacum (Enns), Vindobona (Wien) und Carnuntum.

Carnuntum nimmt entlang des Donaulimes eine herausragende Stellung ein. Im Schutz eines Legionslagers und eines Hilfstruppenlagers stieg die Hauptstadt der römischen Provinz Oberpannonien als Sitz des Statthalters zu einer Weltstadt mit rund 50.000 Einwohnern und einer Fläche von 10 km² auf.

Erlebbare Geschichte in den Orten entlang des Donaulimes

Luftaufnahme von den Ausgrabungen der Römerstadt Carnuntum, im Bild sieht man zum Beispiel die Römische Therme oder die villa urbana. Auch eine gepflasterte, römische Straße ist zu erkennen.

Petronell-Carnuntum - CARNUNTUM


Weltweit einmalig wurde in Carnuntum ein Teil eines römischen Stadtviertels am Originalstandort rekonstruiert. Komplett wiederaufgebaute Häuser mit römischer Fußbodenheizung, funktionstüchtigen Küchen und prächtigen Wandmalereien öffnen ein einzigartiges Zeitfenster in die römische Vergangenheit des frühen 4. Jahrhunderts n.Chr. Die Gebäude geben einen detailreichen Blick in das römische Leben - so, als hätten die Bewohner die Häuser gerade erst verlassen.

Nützliche Tipps:
Essen in Petronell-Carnuntum
Schlafen in Petronell-Carnuntum
Anreise

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Wien - VINDOBONA


Das Römermuseum Wien beherbergt außergewöhnliche Ausstellungsstücke aus der Blütezeit des Legionslagers VINDOBONA. Reste der Tribunenhäuser im Untergeschoss, digitale Rekonstruktionen und Spielstationen machen die römische Geschichte Wiens lebendig.

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Römischer Hufeisenturm in Tulln, bewölkter Himmel im Hintergrund

Tulln - COMAGENIS


Eindrucksvolle Relikte erinnern an die römische Geschichte Tullns:
Der Römerturm - ein hufeisenförmiger vorspringender Flankenturm des Römerlagers COMAGENIS zur Sicherung der westlichen Lagermauer, der aus der Zeit um 300 n.Chr. stammt. Nachdem die römischen Mauern bis zum Dachansatz original erhalten sind, zählt er zu den wenigen voll erhaltenen antiken Gebäuden nördlich der Alpen und ist eines der ältesten Gebäude Österreichs.
Römisches Doppeltor: Die Ausgrabung besteht aus den Fundamenten des östlichen Doppeltores ("Porta pricipalis dextra") und der beiden Tortürme, die etwa drei Geschosse hoch waren.
Das Römermuseum Tulln zeigt mit vielen Originalfunden, Bildern, Figurinen, Dioramen und Modellen das militärische und zivile Leben des Kastells Comagenis.

Besonderer Tipp: An der Straße von Tulln nach Königstetten steht rechts ein römischer Meilenstein aus dem 3. Jahrhundert. Er befindet sich noch am ursprünglichen Ort und markiert eine römische Hauptverbindungsstraße (Reichsstraße) mit Postverkehr. Seine Inschrift zeigt die Entfernung von hier nach Cetium (St. Pölten) mit 26 römischen Meilen, das sind etwa 38 km an: "XXVI m(ille) p(assuum) a cetio", eine Angabe, die sich mit der Realität deckt.

Nützliche Tipps:
Essen in Tulln
Schlafen in Tulln
Anreise

 

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Römertor in Traismauer im Tullner Donauraum

Traismauer - AUGUSTIANIS


In der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts errichteten die Römer ein Reiterlager mit dem Namen AUGUSTIANIS im Bereich der heutigen Innenstadt von Traismauer.
Im Hof des Schlosses Traismauer ist das Mauerwerk des ehemaligen Limes-Kastells bestens erhalten, in den Arkaden des Schlosses befanden sich die Stallungen des Reiterlagers. Römertor, Hungerturm und Reste der Stadtmauer sowie Ausgrabungen in der Unterkirche zeugen von der Rolle des römischen Kleinkastells bei der Verteidigung des Donaulimes.

Nützliche Tipps:
Essen in Traismauer
Schlafen in Traismauer
Anreise

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Überreste vom römischen Kastell in Mautern am Donaulimes in Niederösterreich

Mautern - FAVIANIS


Etwa 100 v. Chr. gründeten die Römer an der Donau das Kastell FAVIANIS, an dessen Stelle später das heutige Mautern entstand. Das Römermuseum im barocken Schüttkasten des Schlosses zeigt mit rund 1.500 Fundstücken und Bildmaterial eine beeindruckende Sammlung der Ausgrabungen seit dem Jahr 1930. Weitere Relikte aus der Römerzeit sind der Römerturm und die Römerhalle. An der Westseite der Römerhalle zeigen die römischen Mauerstrukturen noch die Erkerrundungen der Kastellmauer. In der ehemaligen Westfront des Kastells erhebt sich der große spätantike Hufeisenturm, südlich der Fächerturm.
Ein gut erhaltenes Stück einer Römerstraße ist 2 km von Mautern im Ortsteil Mauternbach zu besichtigen. Eine Hinweistafel befindet sich am Ortsende beim Kriegerdenkmal. Die in den Felsgrund eingehauenen Gleisrillen mit der für Römerstraßen einheitlichen Spurweite von 1,10 Meter sind deutlich zu sehen.

Besonderer Hinweis: Im Nikolaihof in Mautern ist die fast 2000-jährige Geschichte des Anwesens sichtbar, denn hier stößt man auf die Überreste der alten römischen Befestigungsanlage.

Nützliche Tipps:
Essen in Mautern
Schlafen in Mautern
Anreise

Die Steinmauer ist der letzte Rest vom römischen Wachtturm am Donaulimes in Bacharnsdorf in der Wachau

Bacharnsdorf


Im Ortsteil Bacharnsdorf in der Wachauer Gemeinde Rossatz-Arnsdorf sind die Überreste eines römischen Wachturms (Burgus) erhalten. Die Ruine selbst liegt in das gewachsene Ortsbild eingebettet beim Haus Bacharnsdorf Nr. 7. Durch die über neun Meter hoch erhaltene Südmauer lässt sich das Aussehen dieser Befestigungsanlage gut rekonstruieren. Der Turm hatte zwei Stockwerke und besaß keine Unterkellerung. Der quadratische Grundriss misst in etwa 12,2 × 12,4 m. Der Bau steht auf rund 1,5 m breiten Fundamenten, das aufgehende Mauerwerk ist rund 1,6 m breit und verjüngt sich nach oben hin. Die Süd-West-Ecke ist noch bis in eine Höhe von zwei Meter erhalten. Antike Quellen oder Inschriften zu diesem Turm sind bis dato keine bekannt. Die aufgefundene Keramik wird im Museum Mautern an der Donau aufbewahrt.

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Luftaufnahme vom Kleinkastell in Wallsee, wo man noch die Mauerreste gut erkennen kann

Wallsee - LOCUS FELICIS


Der Ort Wallsee ist auf einem Hilfstruppenkastell erbaut, das 400 Jahre lang besetzt war. 2011 wurde ein sogenanntes Restkastell gefunden, das sensationell gut erhalten ist. Im Römermuseum sind Funde aus dem Kastell und dem Lagerdorf zu besichtigen, die Funde des Restkastells wurden überdacht und mit erklärenden Filmen ausgestattet. Unter dem Namen Römerwelt sind diese jederzeit zugängig. Der benötigte Eintritts-Chip ist in den örtlichen Gasthäusern, Geschäften und am Gemeindeamt erhältlich.

Nützliche Tipps:
Essen in Wallsee
Schlafen in Wallsee
Anreise

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Stadt Enns Museum

Enns - LAURIACUM


Funde aus dem Legionslager LAURIACUM und den zivilen Siedlungsbereichen werden im Museum Lauriacum in Enns gezeigt. In einem der modernsten Römermuseen Österreichs erwartet die Besucher eine spannende und erlebnisreiche Entdeckungsreise in die Welt der Legionäre, ihrer Geschichte und ihres Alltags.

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Wels - OVILAVA


Das Stadtmuseum Wels - Minoriten zeigt mittels herausragender Funde das zivile Leben, die Wohnkultur und das Handwerk der Römer. Auch im Zuge einer Stadtführung erfährt man Wissenswertes rund um OVILAVA zur Zeit der Römer.
Der 242 Kilometer lange Römerradweg führt von Passau quer durch das Innviertel und über den Attersee bis nach Enns. Am Römerradweg stößt man auf Zeugen der einstigen römischen Besiedlung, Infotafeln entlang des Weges bereiten die jahrtausendealte Gechichte auf.

Übersicht über das römische Reich, Mitte 2. Jh. n. Chr.

Impressionen - Die Römer an der Donau

Wussten Sie?

Die Römer und der Wein....

Wein war in der römischen Welt ein Grundnahrungsmittel, auf das selbst Sklaven Anspruch hatten. Keine Frage, dass Wein bei allen Mahlzeiten der Freien auf den Tisch kam. Vom billigen Landwein bis zu Qualitäts- und Spitzenweinen - etwa 185 Sorten kannte man, ohne Einbindung der beliebten Würz- und Honigweine. Diese stellten die meisten Weintrinker und Wirte selbst her, indem sie den Weinen Gewürze zusetzten. Mengenmäßig dominierte Rotwein (vinum atrum) bei weitem vor dem Weißen (vinum album).

Die Erfindung des "Gspritzten"
Wein wurde nur selten pur genossen; dies galt nämlich als Zeichen des Säufertums. Vielmehr haben die Römer den "Gspritzten" - wie es auf gut Österreichisch heißt - erfunden. Das Mischungsverhältnis zwischen Wein und Wasser schwankte je nach Vorliebe oder Wirt. An heißen Tagen war eisgekühlter Wein besonders beliebt, in kalten Nächten delektierte man sich an Glühwein.

Weinbau gibt es in der Wachau seit den Kelten. Die erste urkundliche Erwähnung fällt unter die Zeit des Hl. Severin und der Römer um 470 n Chr. Die Römer verstanden sich auf die Kunst der Veredelung und förderten die Kultivierung von Rebstöcken am Limes, nachdem das Weinbauverbot des Kaisers Domitian in den nördlichen Provinzen aufgehoben wurde.

>> mehr Infos zu den Weinbaugebieten entlang der Donau

Urlaubsangebote rund um das Thema Römer

Weiterführende Links

Museen am Donaulimes, www.donau-limes.at
Der Römische Limes in Österreich, www.univie.ac.at/limes
UNESCO