Ziemlich schlechte Freunde – sie sind die Untouchables der Comedy-Szene. Und jetzt tun sie sich zusammen für eine gemeinsame Show voller schwarzem Humor, bissiger Fragen und unangenehmer Wahrheiten.
David Stockenreitner sagt nach über 30 Lebensjahren endlich Ja zum schlechten Einfluss. Er hat genug davon, immer der brave Behinderte zu sein, dem man nur Mut und Tapferkeit zutraut – aber nie Bosheit oder Genervtsein. Dabei ist genau das ein Teil echter Inklusion: auch mal unfair sein dürfen, auch mal das Letzte denken. Vielleicht sogar das sagen.
Marvin Tare balanciert irgendwo zwischen Stand-up, Kabarett und Culture-Clash-Comedy. Als Sohn eines nigerianischen Musikers und einer Ennstaler Sozialarbeiterin kennt er beide Seiten: die Außenseiterperspektive und die österreichische Bürokratie. Er bringt das Publikum zum Lachen – und manchmal zum Verstummen.
„Ziemlich schlechte Freunde“ ist kein klassisches Comedyprogramm. Es ist ein Dialog über Herkunft, Behinderung, Unsicherheit – und die Frage, ob man wirklich immer an sich arbeiten muss, oder ob es auch reicht, einfach ein bisschen gemein zu sein.
Zwei Männer, ein Abend, null Skrupel – aber jede Menge Humor.Denn was runtergeht, kommt irgendwann auch wieder hoch. Manchmal mit Applaus.
David Stockenreitner kam zwei Monate zu früh zur Welt. Sein linkes Bein und sein rechter Arm funktionieren aufgrund der Frühgeburt nur eingeschränkt, seine körperliche Behinderung thematisiert er auch in seinen Programmen.
Nach der Matura am CHS Villach zog er 2012 nach Wien und begann ein Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft, im selben Jahr begann er mit dem Kabarett. 2018 war er einer der Gewinner der Kabarett Talente Show im Rahmen des Wiener Kabarettfestivals. 2019 präsentierte er sein Kabarett-Solodebüt Down. 2022 gewann er den Goldenen Besen beim Stuttgarter Besen. Mitte April 2023 feierte er mit dem Soloprogramm El Disablo – Ein Krüppelspiel Premiere. Im Juni 2023 trat er beim Donauinselfest im ORF-III-Kulturzelt auf.
Im ORF war er unter anderem in der von Hosea Ratschiller präsentierten Sendung Pratersterne sowie als Mitglied des Rateteams von Was gibt es Neues? zu sehen, außerdem auf Sky Comedy im Quatsch Comedy Club und auf Comedy Central Deutschland in Stand Up 3000 und der Roast Battle sowie im Juli 2023 im Vereinsheim Schwabing.
Marvin Tare ist der Sohn des nigerianisch-österreichischen Reggae-, Soul- und Blues-Musikers Sam Brisibe, der vor allem in der Wiener Musikszene bekannt ist und ihm früh zeigte, dass Kunst im Leben eine Option sein kann. Seine Mutter, eine Sozialarbeiterin aus dem Ennstal, hat ihn von Anfang an inspiriert. Mit ihr zog er bereits in jungen Jahren von der Steiermark nach Niederösterreich und schließlich nach Salzburg (Stadt und Land), bevor es ihn zuletzt nach Wien verschlug.
Diese Erlebnisse spiegeln sich in seiner Kunst wider: Seine Programme stehen an der Schnittstelle von Stand-up, Kabarett und Ethnocomedy. Marvin Tare lotst sein Publikum durch vielschichtige Erfahrungen – zwischen afrikanischen und europäischen Wurzeln, maskulin sein / feminin sein, Stadt- und Landleben sowie vielen weiteren vermeintlichen Gegensätzen.
Dabei bleibt oft unklar, ob man gerade klassisches Kabarett, moderne Stand-up-Elemente oder Culture Clash Comedy erlebt.
Würde man sein Programm musikalisch beschreiben, wäre es ein Mix aus klassischer Komposition, urbanem Hip-Hop, afrikanischen Beats und österreichischer Volksmusik. Mit Wortwitz, pointierten Punchlines, interaktiver Crowdwork und musikalischen Einlagen sorgt Isaawaahsiin für Lacher, regt zum Nachdenken an und hinterlässt vielleicht sogar den ein oder einen Ohrwurm. Die Herausforderungen, mit denen Menschen mit Migrationshintergrund zu kämpfen haben – von der Wohnungssuche über Umzugsodyseen bis hin zur Jobsuche – verarbeitet Marvin Tare in eine