Glaubt man historischen Aufzeichnungen, dann hatten im alten Rom auch die einfachen Bürger genügend Gelegenheiten zum Schlemmen. Es gab in der Stadt unzählige Garküchen, und die Imperatoren veranstalteten regelmäßig große öffentliche Gelage.
Julius Cäsar (100 - 44 v. Chr.) soll den Anfang gemacht und neue Maßstäbe gesetzt haben. Nach seinem Sieg über Gallien ließ er an 22.000 Tischen insgesamt 260.000 Gäste bewirten. Die Speisenfolge war höchst ausgeklügelt:
Als Vorspeise wurden Miesmuscheln, Seeigel und Austern serviert. Es folgten Drosseln, Hühner auf Spargel, Pasteten, Rehfilet- und Wildschweinstücke sowie Tintenfische. Das Motto: "Das Beste ist gerade gut genug!" Was gut war, hatte auch teuer zu sein.
Die Kochbücher des Apicius Lebemann Marcus Gavius Apicius (1. Jhd. n. Chr.) sind die einzigen Dokumente, die Einblicke in die - manchmal sehr eigenwillige - Zubereitung römischer Speisen geben. Fleisch war das Hauptnahrungsmittel. Die Speisen wurden stark gewürzt und mit kräftigen Saucen übergossen. Die Rezepte von Apicus im Original nachzukochen ist nur annähernd möglich: Der große Genießer hat auf Mengenangaben verzichtet und nur die Ingredienzen aufgelistet.