Maria Lamott, eine Schweizer Architektin, war im Dezember 2021 als Artist in Residence in Krems. Während dem plötzlich verhängten Lockdown unternahm sie in der klirrenden Kälte vier ausschweifende, tagesfüllende Spaziergänge in den Westen, Osten, Süden und Norden von Krems. Sie sammelte Blätter, Blumen, Erde oder Steine deren Farben ihr für die Landschaft und die gebaute Umwelt der Region charakteristisch erschienen. Die gefundenen Materialien zerrieb sie vor Ort zu Pigmenten, die sie auf Papier übertrug. So entstand eine farbliche Palette der Landschaft.
Mit der Durchquerung der Landschaft in die vier Himmelsrichtungen und das Sammeln der Naturmaterialien erging und erschrieb Maria Lamott eine persönliche Karte von Krems und Umgebung. Eine Karte, die sie in ein künstlerisch archivarisches System übersetzte, indem sie die zurückgelegten Wegstrecken als abstrakte Linien auf Papier zeichnete, eine Liste der begangenen Straßen anlegte und Kartenausschnitte der verschiedenen Gegenden zeichnerisch und malerisch bearbeitete. Aus diesen gesammelten und archivierten Materialien sowie den zeichnerischen Elementen entstand die serielle Arbeit Grüne Blätter, braune Blätter, gelber Busch, Ast, Moos, rote Rosen.