Ṣàngódáre Gbádégẹsin Àjàlá (1948 – 2021) zählt zu den renommiertesten Vertretern der zeitgenössischen Kunst in Nigeria und repräsentierte als berühmter Ṣàngó-Priester stets die Kultur und Religion der Yorùbá. Der Ziehsohn von Susanne Wenger gilt als wichtiger Künstler des New Sacred Art Movement und war aktiv beteiligt am Erhalt des Heiligen Hain in Òṣogbo. Wir widmen ihm und seinen Batiken nun eine Ausstellung im Dialog mit Werken unserer Sammlung.
Die Susanne Wenger Foundation soll das Erbe der Künstlerin wissenschaftlich erfassen, erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Regelmäßige Ausstellungen, Veranstaltungen und Führungen informieren über das Gesamtkunstwerk dieser Ausnahmekünstlerin.
Susanne Wenger wurde 1915 in Graz geboren und lebte fast 60 Jahre lang in Nigeria. Diese emanzipierte, mutige Frau und Künstlerin zu charakterisieren ist schwierig. Dass ihr Leben und ihre Kunst auch politische Dimensionen hatte, zeigte ihr Engagement gegen den Nazi-Terror zwischen 1938 und 1945. Obwohl sie als Mitbegründerin der österreichischen Sektion des Internationalen Art-Clubs (1947 – 1959) in der Avantgardeszene der Nachkriegszeit integriert war, verließ sie Österreich. Sie reiste 1949 nach Zürich, wo sie in der Galerie Hansegger ausstellte, die zur damaligen Zeit einige der berühmtesten Künstler wie Hans Arp, Sophie Taeuber, Piet Mondrian und Paul Klee vertrat. Später in Paris traf sie gemeinsam mit dem Linguisten Ulli Beier die schicksalshafte Entscheidung nach Nigeria zu gehen und wurde dort zu einer Grenzgängerin zwischen den Welten. Sie schuf im Heiligen Hain von Òsogbo einen Architektur- und Skulpturenkomplex, der durch die einzigartige Symbiose von Natur, Kunst und Religion Weltruhm erlangte. Ihre Ölbilder und außergewöhnlichen Farbbatiken, Zeichnungen, osmotische Texte und dokumentarische Fotografien sind in der Susanne Wenger Foundation zu sehen.