• Stift Göttweig mit Weingärten im Vordergrund
  • Römisches Stadtviertel, Römerstadt Carnuntum
  • Ruine Aggstein © Steve Haider
  • Gartenanlage der GARTEN TULLN © DIE GARTEN TULLN / Philipp Monihart
  • Kunstmeile Krems Aussenansicht

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25 Jahre Welterbe Wachau

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Donau NÖ News


Mikl-Leitner: „Die Wachau ist nicht nur Weltkulturerbe, sie ist ein Welterlebnis.“

Spitz, 23. Juni 2025 - Am 30. November 2000 wurde die Kulturlandschaft Wachau in die Liste der UNESCO Welterbestätten aufgenommen. Diese internationale Auszeichnung unterstreicht die Einzigartigkeit der Region, die sich über Jahrhunderte als harmonische Verbindung von Natur, Kultur und menschlicher Gestaltungskraft entwickelt hat. Der Welterbestatus ist seither nicht nur eine Anerkennung, sondern auch eine Verpflichtung zum Schutz, zur nachhaltigen Entwicklung und zur Weitergabe dieses unvergleichlichen Erbes an kommende Generationen. Die Wachau nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um das ganze Jahr über mit unterschiedlichen Veranstaltungen und Kooperationen das Welterbe vor den Vorhang zu holen.

Die Welterbekonvention von 1972, der Österreich 1992 beigetreten ist, stellt das bedeutendste internationale Instrument zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Menschheit dar. Bund, Länder und Gemeinden übernehmen gemeinsam die Verantwortung für den Erhalt der kulturellen Identität und eine nachhaltige Entwicklung im Einklang mit dem Erbe.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner unterstreicht die besondere Bedeutung des Welterbes für das Land: „Die Wachau ist ein leuchtendes Beispiel für den landschaftlichen und kulturellen Reichtum Niederösterreichs. Mit ihr verfügen wir über insgesamt vier Welterbestätten in unserem Bundesland – neben der Semmering- Eisenbahn, Baden bei Wien als Teil der ‚Great Spa Towns of Europe‘ und dem Donaulimes. Diese hohe Dichte an international anerkannten Stätten ist im Österreich-Vergleich einzigartig und unterstreicht die enorme kulturelle Bedeutung Niederösterreichs.“

Seit der Ernennung hat sich die Wachau gezielt weiterentwickelt, stets mit einem klaren Bekenntnis zu Qualität, Nachhaltigkeit und regionaler Identität. Der Schutz der Kulturlandschaft ist heute fest in der Regionalentwicklung, im Naturschutz und in der Baukultur verankert. Zahlreiche Initiativen, wie das „Leitbild zum Bauen im Welterbe“ und Bildungsprojekte für Schulen, stärken kontinuierlich das Bewusstsein für den besonderen Wert der Wachau.

Andreas Nunzer, Obmann des Vereins Welterbegemeinden Wachau: „Die Ernennung zum UNESCO-Welterbe hat unsere Region grundlegend geprägt und die Menschen hier stark sensibilisiert. Sie hat ein kollektives Bewusstsein für den unschätzbaren Wert unserer Heimat geschaffen und einen tiefen Stolz verankert. Der Welterbetitel ist ein Versprechen, das wir als Gemeinden und Bewohner gemeinsam leben und für zukünftige Generationen bewahren.“

Der Welterbetitel ist zudem ein Impulsgeber für Kooperationen, nachhaltigen Tourismus und internationale Sichtbarkeit. Er verpflichtet dazu, die Wachau als lebendige und vielfältige Kulturlandschaft zu erhalten. Dies spiegelt sich auch in der touristischen Entwicklung wider. 

 
Tourismus als Brückenbauer zwischen Erbe und Erlebnis

Für den Tourismus der Wachau ist der Welterbestatus ein entscheidender Faktor. Er ermöglicht es, die einzigartige Kulturlandschaft als authentisches und hochwertiges Reiseziel zu präsentieren und auch geeignete Produkte zu entwerfen. Indem der Welterbestatus die einzigartige Landschaft, beeindruckende Architektur und reiche Kultur der Wachau schützt, bewahrt er die Kernmotive, die Gäste bei Befragungen stets als ihre wichtigsten Reiseimpulse nennen.

Mit dem Welterbesteig Wachau bietet sich den Gästen aber auch den Bewohnerinnen und Bewohnern eine besondere Möglichkeit, das Welterbe Wachau zu erleben. Sanfte Weinrieden treffen auf schroffe Felswände, schattige Wege führen zu Ruinen. Der Reiz des Widersprüchlichen begleitet die Wandernden auf Schritt und Tritt. Höhepunkte der Route sind zum einen die idyllischen Riedenwanderwege entlang der berühmten Urgesteinsterrassen samt Trockensteinmauern. Hier wachsen die weltberühmten Weine der Wachau, die dann am Abend zur Heurigenjause verkostet werden können. Aber auch die historischen Sehenswürdigkeiten am Wegesrand beeindrucken – so erlebt man Geschichte hautnah. 14 Etappen verteilen sich auf etwa 180 Kilometer nördlich und südlich der Donau. Ein besonderes Erlebnis ist der Uferwechsel mit den drei Fähren. Auch die öffentliche Anbindung ist Teil des Konzeptes. So ist schon die Anreise nach Krems oder Melk mit dem Zug einfach möglich. Die öffentlichen Busse verkehren nördlich (Wachau-Linie 715) und südlich (Wachau-Linie 720) der Donau in regelmäßigen Intervallen zwischen Krems und Melk und halten in allen Orten der Wachau (anachb.vor.at).

 
NEU: Welterbespots

Eine neue Besonderheit am Welterbesteig Wachau sind die 50 fein kuratierten Welterbe-Spots entlang des Weges, an denen der Charakter des Welterbes in den Fokus gerückt wird. Die Welterbe-Spots sind leicht an ihrer Form erkennbar (Welterbesteig-Logo umfasst von einem Eisenring) und sind mit einem QR-Code versehen. Von historischen Hintergründen über kulturelle Eigenheiten bis hin zur Pflanzen- und Tierwelt in der Wachau – die neuen Spots bereichern das Naturerlebnis um wertvolle Wissensaspekte direkt vor Ort. Jede Etappe offenbart neue Einblicke zu den Themen Bauten & Stätten, Flora & Fauna, Rieden & Gärten, Land & Fluss, Routen & Wege, Kultur & Brauchtum, Orte & Gassen, Geschichte & Geschichten und Wein & Genuss. www.wachau.at/welterbespots

Bernhard Schröder, Geschäftsführer der Destination Donau Niederösterreich: „Der Welterbestatus ist ein immenser Magnet für den Tourismus und positioniert die Wachau als Top-Destination weltweit. Flaggschiffe wie der Welterbesteig Wachau und unsere Welterbespots laden Gäste ein, die einzigartige Landschaft aktiv zu erleben und ihre Geschichten zu entdecken. Diese Auszeichnung ermöglicht es uns, Qualitätstourismus zu fördern und gleichzeitig die Werte zu schützen, die die Wachau so besonders machen.“

 

Der Weg zum Welterbe 

Die Aufnahme in die Welterbeliste war das Ergebnis jahrzehntelanger Bemühungen. Ein entscheidender Wendepunkt war der erfolgreiche Widerstand gegen das geplante Donaukraftwerk in den 1970er und 80er Jahren. Bürgerengagement, angeführt vom 1972 gegründeten Arbeitskreis zum Schutz der Wachau, verhinderte die Zerstörung großer Teile der Kulturlandschaft. Dieser Erfolg ebnete den Weg für das Europäische Naturschutzdiplom 1994 und schließlich für den UNESCO-Welterbestatus. Bis heute ist die Verhinderung eines Donaukraftwerks die zentrale Bedingung für den Erhalt des Diploms.

 
Projekte und Initiativen im Welterbe Wachau

Der Verein Welterbegemeinden Wachau, ein Zusammenschluss der 15 Welterbegemeinden, koordiniert die Erhaltung, Pflege und Weiterentwicklung der Kulturlandschaft. Zahlreiche Projekte in den Bereichen Bewusstseinsbildung, Naturschutz und Landschaftspflege zeugen von diesem Engagement:
•    Bewusstseinsbildung und Vermittlung: „Welterbe goes School“ und „Welterbe Er-Leben“ vermitteln Kindern und Jugendlichen spielerisch die Bedeutung des Welterbes. 
•    Das „Leitbild zum Bauen im Welterbe Wachau“ bietet konkrete Richtlinien für qualitätsvolles Bauen.
•    Naturschutz & Landschaftspflege: LIFE-Projekte zur Donau-Renaturierung, die „Wachau Volunteers“, Schafbeweidung und Neophyten-Bekämpfung fördern die Artenvielfalt und erhalten die typischen Landschaftsstrukturen.

Die Wachau ist Welterbe – ein Erbe der Menschheit und ein Auftrag für die Zukunft. Die vielfältigen Projekte zeigen, dass die Region nicht nur geschützt, sondern auch aktiv gestaltet wird – gemeinsam mit Gemeinden, Bürger:innen, Schulen, Freiwilligen und Fachleuten.

 
Veranstaltungen im Jubiläumsjahr

Das Jubiläumsjahr steht unter dem Motto „Schätzen und schützen, was uns ausmacht“. 
Von Exkursionen in die Kulturlandschaft über Mitmachtheater für Kinder bis hin zu Ausstellungen in der Landesgalerie NÖ und im Teisenhoferhof in Weißenkirchen reicht das Programm. Den Höhepunkt bildet der feiertliche Festakt am 2. Dezember im Stift Melk.

Eine ganz eigene Auseinandersetzung mit der Wachau, ihrer Kultur, Landschaft und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner bringt die Reihe „Vermessung der Wachau“. Die Wachau ist seit jeher ein Mosaik aus Kultur, Kunst und Natur. An jeder Ecke finden sich Spuren dieser tief verwurzelten Identität: Seien es nun die charakteristischen Weinterrassen, urigen Steinmauern oder historischen Ruinen und Burgen. Doch neben diesen ikonischen Merkmalen gibt es auch das "dazwischen" – jene Facetten, die oft im Verborgenen liegen. Die "Vermessung der Wachau" geht genau dorthin: Sie sucht nach neuen Blickwinkeln, versteckten Orten und bislang unbekannten Motiven. Dabei verbringen Menschen aus unterschiedlichen Branchen einen mehrtägigen Aufenthalt in der Wachau und nähern sich dem Welterbe über die Themenbereiche Kulinarik, Fotografie, Architektur und Musik. 

Kulinarisch setzten Milena Broger und Erik Pedersen beim Pop-up-Heurigen im April in Arnsdorf neue Akzente. Im Mai begab sich Benny Omerzell musikalisch auf die Spuren der Wachau und verwob sie auf der Orgel mit seinen eigenen Gedanken. Was steht heuer noch auf dem Programm? Von 14. bis 17. August setzt sich Fotografin Alessa Grande bei der „Vermessung der Wachau: Der Weg“ mit dem Welterbesteig auseinander. Die daraus entstehenden Arbeiten werden danach in einem Leerstand in Spitz gezeigt. Architektonisch interessant wird es bei der „Vermessung der Wachau: Das Dorf“. Das Architekt:innen-Kollektiv Feld 72 lässt sich in der letzten Augustwoche von der Kulturlandschaft und ihrer Baukunst inspirieren.

Nähere Informationen: www.weltkulturerbe-wachau.at/

Weitere Fotos gibt es hier: bildarchiv.niederoesterreich.at/

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Barbara Elser

+43 664 3111 304 barbara.elser@donau.com mehr erfahren