• Königskerzen inmitten der Wachauer Trockenrasen-Landschaft
  • Wachauer Trockenrasen
  • Wachauer Trockenrasen mit lila Disteln
  • Königskerzen inmitten der Wachauer Trockenrasen-Landschaft

Wachauer Trockenrasen

Königskerzen, Brillenschafe & ganz viel Natur

Warum die Wachauer Trockenrasen so besonders sind - eine Tour mit Hannes Seehofer

Hannes Seehofer ist froh über seine 90 neuen vierbeinigen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Die Pflege der Wachauer Trockenrasen ist eine große Aufgabe. Da kommen die Kärntner Brillenschafe und Krainer Steinschafe gerade recht. Sie helfen, die Flächen kurz zu halten - erste Station ist Höhereck, ein Naturschutzgebiet von über zehn Hektar in der Gemeinde Dürnstein.

Unterwegs im Naturschutzgebiet Höhereck

Hier wachsen die seltenen Pracht-Königskerzen, die im Sommer ihre volle Größe erreichen. Wer entlang des Welterbesteigs Wachau auf der Etappe von Stein nach Dürnstein – oder umgekehrt – wandert, kann viele Exemplare bestaunen. Aber nicht nur die: Rund sechs Hektar des Naturschutzgebietes Höhereck sind Trockenrasen. Hier wachsen Steinfedergras, Orchideen oder der extrem seltene Österreichische Lotwurz. „Trockenrasen sind seichtgründige Böden mit besonderer Artenvielfalt. Hier am Höhereck leben knapp hundert Tagfalter-Arten, 25 Heuschrecken- und 35 Brutvogel-Arten. Viele davon stehen auf der roten Liste, sind akut gefährdet“, erklärt Hannes Seehofer. Der Experte betreut seit knapp zwanzig Jahren Naturschutzprojekte in der Wachau.

Impressionen - Wachauer Trockenrasen

Eins, zwei, drei – die Königskerze

Am Höhereck wachsen zwei Arten von Königskerzen: die seltene Pracht-Königskerze und die Österreichische Königskerze. Für beide gilt: Ihr Lebenszyklus dauert drei Jahre. Im ersten bleibt die Pflanze klein, rund und am Boden. Im zweiten Jahr schießt sie in die Höhe und entfaltet ihre gelbe Blütenpracht. Im dritten entdeckt man sie noch als braune Spitzen in der Landschaft.

Hannes Seehofer inmitten Wachauer Trockenrasen-Landschaft

Die Trockensteinmauern sind Hotspots der Biodiversität.

Hannes Seehofer Naturschutzprojekte Wachau

Wer Artenvielfalt im Kleinen erleben möchte, nimmt die Wachauer Trockensteinmauern unter die Lupe. Das sind händisch gebaute Mauern ohne Verbindungsmaterial. Sie geben der Wachau das typische Gesicht und machen Weinbau in den Steillagen überhaupt erst möglich. Bei einer Trockensteinmauer wird Stein auf Stein gesetzt. Eine Arbeit, die von den Wachauer Winzern viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung verlangt. Für Pflanzen und Nützlinge bieten die Trockensteinmauern den idealen Lebensraum.  „Die Mauern sind Hotspots der Biodiversität! Sie bilden oft den Trockenrasen im Kleinen ab. Hier wächst zum Beispiel der Mauerpfeffer“, erzählt Hannes Seehofer.

Impressionen - Wachauer Landschaft

Wussten Sie?

Artenvielfalt erleben am Welterbesteig Wachau

Hannes Seehofer empfiehlt den Welterbesteig Wachau, um die Artenvielfalt zu erleben: „Der Wanderweg bietet einen tollen Querschnitt der Wachauer Landschaft. Man wandert durch Wälder, Felder, Trockenrasen und Weingärten.“ Neben der Etappe von Stein nach Dürnstein, ist der Wachau-Experte auch gern am anderen Donauufer unterwegs: „Die Etappe von Rührsdorf nach Rossatz mag ich auch besonders gerne. Sie führt entlang der Waldgrenze mit großartigen Ausblicken. Und Heurigen gibt es auch viele an der Strecke – der perfekte Abschluss.“

Wer mehr erfahren will, bucht eine Tour bei einer der NaturvermittlerInnen in der Region, empfiehlt der Experte. Hannes Seehofer bleibt für Gäste-Touren zu wenig Zeit. Kein Wunder bei diesem Mitarbeiter-Stab, der will gepflegt sein. Die Schafe wandern jetzt weiter zu den anderen Trockenrasen in der Wachau. Zum Abmäääääähn. Los geht’s!