• Weinlandschaft
  • Weintrauben

Wein dort besuchen, wo er wächst

Mit Weinbegleiterin Astrid Müllner durchs Traisental

 

Man muss nicht weit hinauf, um weit zu sehen. Hier in Nussdorf im Traisental gibt’s bereits nach wenigen Schritten in die Weinrieden das volle Panorama: auf den Wagram, die Donau, das Tullnerfeld. „An klaren Tagen sieht man bis weit über´s Stift Herzogenburg hinaus“, erklärt Astrid Müllner. Sie ist eine von mehreren Weinbegleiterinnen im Traisental, die Gruppen durch die Region führt. „Bei mir kann man den Wein dort besuchen, wo er wächst.“

Bei den Müllners ist man mittendrin: Die Familie bewirtschaftet Weingärten, baut Äpfel und Marillen an. Bei der Verkostung am Ende einer Tour haben Gäste damit die volle Auswahl. Apfel- und Traubensaft, Marillennektar und verschiedene Weine kann man dann probieren. „Meistens endet die Probe so, dass die Gruppe unser gesamtes Sortiment verkostet“, lacht Astrid Müllner.

 

Grüner Veltliner – am besten beim Heurigen

Im Traisental ist der Grüne Veltliner die Hauptsorte – bei den Müllners kann man ihn aus verschiedenen Rieden und in unterschiedlichen Ausbauvarianten probieren. „Mein Lieblingswein? Zum Beispiel der Grüne Veltliner Gaisruck. Der passt zum Beispiel gut zum Wiener Schnitzel.“ 

 

Apropos Kulinarik. Im Traisental ist die Heurigen-Dichte besonders hoch – in der Traismaurer  - Österreichs längster ganzjährig betriebener-Kellergasse findet man zum Beispiel das ganze Jahr über immer einen Betrieb, der gerade ausg’steckt hat. Gewusst, dass sich selbst in der Landeshauptstadt St. Pölten eine Kellergasse befindet? Zu Martini im November gibt es da immer ein großes Fest, bei dem auch Familie Müllner schon mitgemacht hat.
 

Traisentaler Weinbegleiterin Astrid Müllner

Zum Spaziergang und der Weinprobe gibt’s von mir passende Geschichten und G’schichtln aus der Gegend.

Astrid Müllner
Weinbegleiter-Tour: Geschichte und G’schichtln

Zurück nach Nussdorf, wo von August bis November der Weinherbst stattfindet. Eine gute Gelegenheit für einen Ausflug ins Traisental samt Weinbegleiter-Tour. Dabei kann man nicht nur Wein verkosten, sondern erfährt nebenbei vieles über die Region. Geschichte und G’schichtln. Letztere interessieren die Gäste besonders. Also erzählt Astrid Müllner ihren Gruppen von der Frühbronzezeit, den Kelten, die hier bereits Weinbau betrieben – und von den Römern, die ihn anschließend perfektionierten. „Der Begriff Traisen stammt vom keltischen Wort Tragisana ab“, so Astrid Müller. Die häufigste Frage, die sie bei den Touren gestellt bekommt, betrifft allerdings die Gegenwart: Wie viele Flaschen das Weingut pro Jahr füllt. Es sind rund 40.000.

Jede und jeder der rund 30 Traisentaler Weinbegleiterinnen und Weinbegleiter stellt ihre oder seine eigene Tour zusammen. Astrid Müllners führt vom Weingut durch den Hausweingarten hinauf in die Riede Hochschopf. Die Runde endet wieder am Weingut mit besagter Saft- oder Weinprobe.

Nussdorf – „Meran des unteren Traisentals“

Auch wer gerne die Gegend für sich erkunden will, ist in Nussdorf gut aufgehoben. Die Ortschaft wird übrigens das „Meran des unteren Traisentals“ genannt. Hier lacht oft die Sonne – was Äpfeln, Marillen und Trauben bestens bekommt. Astrid Müllner empfiehlt einen Spaziergang zur Hütte in der Ried Spiegeln. Da können Gäste sich selbstständig bedienen und mitten im Weingarten Platz nehmen. Auch zwei „Tut gut“-Wanderwege führen durch die kleine Ortschaft im Traisental. Jede Menge gute Gelegenheiten, um Wein dort zu besuchen, wo er wächst. Wir sehen uns!

Tipp

Für eine rund 1,5-stündige Tour inklusive Wein- oder Saftprobe gilt ein Gesamtpreis für bis zu 4 Personen von € 30. Ab 5 Personen zahlen Erwachsenem je € 7, Kinder (6-16 Jahre) je € 4. Mehr Infos und den Überblick über alle Weinbegleiterinnen und Weinbegleiter gibt es hier.