Sie haben 1994 in Krems Ihr Studium begonnen. Wie haben Sie die Stadt damals empfunden – und wie heute?
Im Kern ist die Stadt gleichgeblieben – authentisch, herzlich, der Geschichte verbunden und gleichzeitig offen für Neues. Krems hat diesen unglaublichen Zauber. Das ist für mich Savoir-vivre auf Österreichisch. Ein Gefühl, das ich während meines Studiums schon so wahrgenommen habe – damals aus Innsbruck kommend, das ja mitunter sehr kantig sein kann. Krems ist dagegen ein sanfter Boden, wo man durchatmen und die Seele baumeln lassen kann.
Wie hat sich die Stadt seit damals verändert?
Krems ist zu einer noch viel lebendigeren Stadt geworden. Man kann hier verweilen, es wird nicht fad. Mir wird auch im November, Jänner und Feber nicht langweilig, wenn der Nebel die Region ab und zu in weißes, sanftes, beruhigendes Licht kleidet. Es sind die kleinen, feinen Adressen, die Krems ausmachen: das Woracziczky am Pfarrplatz zum Beispiel oder der Kremser Genussmarkt jeden Samstag.