• Landgasthaus Essl im Garten
  • Spitzer Graben

Her, hin & weg!

Drei junge Wachauer, zwei Ufer, viele neue Erlebnisse: Tipps für den nächsten Wachau-Trip

 

„Man kann Veränderung ruhig ein bissl zulassen“, sagt Philipp Essl. Ein Satz, den Julia Donabaum und Simon Gattinger wohl auch unterschreiben würden. Gemeinsam zählen sie mit zu „den Neuen“ in der Wachau. Einer jungen Generation an Winzerinnen, Winzern und Gastronomen, die nicht alles anders machen. Aber eben doch ein bissl. 
 

Als Gast winken neue Eindrücke. Neue Erlebnisse, wie man die Wachau erkunden kann. Der Gaumen wird Augen machen, die Seele baumeln. Also am besten starten wir dort, wo man alles Gepäck abstreifen kann:

 

im Boutiquehotel WEINSPITZ & Weingut STRAWANZER in Spitz

 

Beides gehört zusammen – und der Familie von Julia Donabaum. Die Winzerin kümmert sich vor allem um die Weine. Aber eben nicht nur. In einem Familienbetrieb arbeitet jeder überall mit. „Genau das liebe ich, dass es so abwechslungsreich ist“, sagt die 28-Jährige. „Wenn’s warm ist, verzupfe ich mich besonders gerne in den Weinkeller.“ 

Zum Weingut und Hotel gehört auch ein Heuriger. Wenn der offen hat, kann man sich also entscheiden, ob man das Glas Wein lieber auf der Hotelterrasse oder im Buschenschank trinkt. Was man laut Julia Donabaum auf jeden Fall am Weingut machen muss? Hier ihre Empfehlungen.
 

Julia Donabaum im Weingarten

Tipps von der Expertin: nach dem Strawanzer fragen, den Grüner Veltliner X.trem probieren und auf der Hotelterrasse sitzen und ein Glas Sprudel trinken

Julia Donabaum

Apropos Strawanzer. Vor einigen Jahren suchten die Donabaums einen neuen Namen für ihre Weine. „Wir wollten moderner rüberkommen und haben viele verschiedene Namen diskutiert. Einer der ersten war Strawanzer – und ich bin echt froh, dass es der geworden ist.“ Auch das Thema Nachhaltigkeit schreibt Julia Donabaum groß: „Ich will zeigen, dass nachhaltige Bewirtschaftung der Weingärten super funktioniert.“ So testet sie hier zum Beispiel verschiedene Begrünungen, damit die Reben selbst bei Hitze gut versorgt sind.

Frizzante mit Ausblick

Grüner Veltliner und Riesling. Die zwei Paradesorten der Wachau kann man bei Julia Donabaum aus verschiedenen Lagen probieren. Oder lieber ein Glas Muskateller Frizzante? Den genießt man am besten gemeinsam mit dem Blick in die Weinberge des Spitzer Grabens. Wer Abkühlung braucht, springt in den Pool. Wer mehr über die Weine wissen will, strawanzt zur Verkostung in die Hotelbar. Da gibt es noch viel mehr zu entdecken. „Ich probiere eben immer gerne was Neues aus“, sagt Julia Donabaum.
 

Weiter: Wirtshausküche mit Wow-Effekt!

Immer etwas Neues – das findet man auch bei Philipp Essl auf der Speisekarte. Wir wechseln das Donau-Ufer und fahren nach Rührsdorf. Am besten nimmt man dabei gleich die Rollfähre. Davon gibt es in der Wachau sogar zwei: in Spitz und in Weißenkirchen. Unser Ziel lautet: Landgasthof Essl. Den führen Philipp und Marie-Theres Essl. Zweite Generation. Neuer Anspruch: die Wirtshauskultur in die Neuzeit zu übersetzen. Und zwar in Form einer modernen Jahreszeiten-Küche, die mit Konsistenzen und Geschmacks-Kombinationen spielt. Nicht nur am Gaumen, sondern auch fürs Auge. Eine Pflicht-Adresse für alle, die die neue Wachau kulinarisch ergründen wollen. Aber auch für alle, die die Klassik lieben. Die Marillenknödel gibt’s im Landgasthof Essl übrigens mit extra buttrigen, dunkel gerösteten Bröseln – aber nur im Sommer, solange die Marillen reif sind. Im Herbst tröstet man sich mit anderen Klassikern wie Backhendl oder Grammelknödel. „Ja, wir kochen richtige Soßen! Und auch unsere Suppen und alles andere machen wir selbst“, erzählt Philipp Essl. Große Kochtradition mit neuem Twist. Der 33-Jährige zeigt’s vor.

Landgasthaus Essl, Philipp Essl

Wir wollen die Wirtshauskultur in die Neuzeit übersetzen.

Philipp Essl, Gastronom in Rührsdorf

Insider-Tipp von Philipp Essl: die Au

Wer nach dem Essen Lust auf Bewegung hat, dem empfiehlt Philipp Essl einen Spaziergang durch die Au. Da dreht der Gastronom selbst gerne in der Früh mit seinem Hund eine Runde: „Der perfekte Kraftplatz!“ Vor dem Landgasthof biegt man dafür einfach über die Brücke Richtung Donau – und schon ist man mittendrin. In der Wachau, die ganz der Natur gehört. 
 

Ab in die Kellergasse: Weingut Simon Gattinger in Unterloiben

Lust auf Neues? Die Frage prangt in großen Lettern auf Simon Gattingers Website. Insider-Tipp ist er keiner mehr. Es hat sich schon herumgesprochen, dass der junge Winzer tolle Weine macht. Damit fängt er eine Familientradition wieder neu an. Viele Jahre dämmerte der Weinkeller seiner Familie in der Unterloibner Kellergasse vor sich hin. Bis Simon Gattinger nach seinem Studium sagte: Genau hier mache ich wieder Wein! Mittlerweile spielt der Keller alle Stückerln – im neuen Verkostungsraum hat man einen prima Blick auf den Loibenberg – eine der berühmtesten Weinrieden der Wachau. 

Simon Gattinger und seine Partnerin Marlies Auer nehmen sich gerne Zeit für eine Verkostung – die vereinbart man einfach vorab. „Großer Wein ist keine Frage des Alkohols“, sagt Simon Gattinger. Für ihn geht es um Herkunft und die vielen Details, die seine Weinrieden auszeichnen: Burgstall, Höhereck, Kreutles, Klostersatz, Loibenberg, Mühlpoint – der junge Winzer will die feinen Unterschiede erlebbar machen. 
 

Simon Gattinger

Großer Wein ist keine Frage des Alkohols

Back to the roots: Simon Gattinger hat sein Weingut in der Loibner Kellergasse gegründet.

Tipp: Erlebnisplattform Loibenberg

Wo lässt es sich besser verkosten als mitten im Geschehen? Zum Weingut Simon Gattinger gehört auch eine Erlebnisplattform am Loibenberg. Die bietet einen spektakulären Blick auf die Donau und die Weinberge. Entweder spaziert man vom Weingut in der Kellergasse hinauf – das dauert rund 45 Minuten lang. Oder man lässt sich mit dem Golfwagerl von Simon Gattinger bringen. Auch hier gilt: bitte vorab anmelden. Neue Blicke auf die Wachau sind in jedem Fall inklusive.